Ihr seid gerade dabei eure Hochzeit zu planen und wisst nicht genau, wie ihr die Zeiten für das Paarshooting und andere Fotos in euren Tag einplanen sollt? Das höre ich als Hochzeitsfotografin relativ oft!
Daher trage ich für euch mal die fünf wichtigsten Punkte zusammen, um euch ein wenig die Angst vor diesem Thema zu nehmen! Eine Hochzeitsreportage hält den gesamten Tag eurer Hochzeit fest. Mit vielen Momentaufnahmen, der Trauung (oder den Trauungen), einem Paarshooting von euch beiden, dem Empfang und natürlich auch der Party, die ihr vermutlich mit einem Eröffnungstanz loskickt.
Getting ready
Das Getting ready ist nicht nur der Start in euren Hochzeitstag, sondern auch eine schöne Gelegenheit für den Start eurer Hochzeitsreportage!
Das getting ready hält die Momente fest, in denen sich Frau und Mann in Braut und Bräutigam verwandeln. Ich fahre meistens erst kurz beim Bräutigam vorbei, um ein paar schöne Momentaufnahmen zu fotografieren. Während er sich die Manschettenknöpfe anlegt, die Krawatte bindet, oder sein Trauzeuge ihm in sein Jackett hilft.
Im Anschluss fahre ich zur Braut und mache auch von ihr Bilder, während sie von einer Visagistin zurecht gemacht wird. Auch diese Bilder sind völlig ungestellt und spontan. Diese Ungezwungenheit ist für mich die Essenz einer Hochzeitsreportage.
Fotos von eurer Trauung
Bei der Trauung an sich, hält der Fotograf diskret die Zeremonie fest. Sei es eine standesamtliche, kirchliche Trauung oder aber auch eine freie Trauung – in jedem Fall gilt es unbemerkt diese emotionalen Momente festzuhalten.
Familien und Gruppenfotos
Für die Gruppenbilder bietet sich oft eine Gelegenheit nach der Trauung an ! Sollte eure Hochzeitsgesellschaft über 60 Personen groß sein, rate ich von einem Bild mit allen Gästen eher ab. Meistens bietet die Location nicht die Möglichkeit so viele Menschen so zu arrangieren, dass man tatsächlich jeden gut erkennen kann. Bei so großen Gruppen ist es besser und viel spannender, kleinere Gruppen zu fotografieren: Das Brautpaar inmitten seiner Familie, die Braut mit Ihren Mädels, die Kerle vom Junggesellenabschied usw. Das ist auch die Art von Fotografie die allen Beteiligten Spaß macht und die Bilder schaut man sich immer wieder gerne an!
Je nach Bedarf, können die Gruppenbilder so auch auf den Tag verteilt werden. Hier heißt es dann für mich als Hochzeitsfotografin, nicht die Übersicht zu verlieren! Dabei hilft es, wenn mir einer eurer Trauzeugen zu Seite steht, der die Gäste gut kennt, die richtigen Gruppenmitglieder zusammenzutrommeln.
Paarshooting
Das Timing des Paarshootings bietet wohl die größte „ fotografische Hürde“ am Tag der Hochzeit.
Hier möchte ich speziell auf mehrere Konstellationen eingehen:
Ihr plant am gleichen Tag eure standesamtliche Trauung, die kirchliche oder freie Trauung und noch die Feier? Da macht es tatsächlich Sinn über ein After wedding Shooting nachzudenken. Aus Erfahrung weiß ich, dass ein solcher Tag mit zwei Trauungen so eng getaktet ist, dass ihr kaum Ruhe für ein Paarshooting haben werdet. Zum einen möchtet ihr eure Gäste am liebsten gar nicht verlassen, zum anderen möchtet ihr natürlich auch schöne Momente zu zweit von der Kamera verbringen.
Also warum nicht einfach das Shooting von und mit euch beiden auf einen beliebigen Tag verlegen, an dem ihr alle Ruhe der Welt habt und euch voll und ganz auf die Fotos konzentrieren könnt?
Einige Argumente sprechen grundsätzlich für ein After wedding Shooting: Ihr habt die Möglichkeit, euch mit dem Fotografen an eurer Wunschlocation zu treffen – auch wenn diese 20 Minuten Fahrtzeit bedeutet. Genügend Zeit und Ruhe um Fotos zu machen sind vorhanden. Ihr könnt euch einen sonnigen Tag aussuchen und natürlich die optimale Zeit, wo das Licht am schönsten ist! Das Brautkleid und der Anzug dürfen leiden – das haben sie bestenfalls schon auf eurer Hochzeitsparty ordentlich getan ;-). Und no panic – solange keine dominanten Rotweinflecken das Kleid schmücken, wird das schon gehen! Wenn ihr auf die Kleidung keine Rücksicht nehmen müsst, sind auch wirklich ungewöhnliche Aufnahmen möglich.
Meistens findet sich aber auch ein freies Zeitfenster für die Fotos am gleichen Tag! Dafür gibt es zwei Optionen.
Wenn die Location einen schönen Park oder ähnliches bietet, ist es sicher möglich während der laufenden Hochzeit für ein paar Minuten mit eurem Fotografen zu entschwinden. Die Gäste können währenddessen gemütlich ihren Sekt trinken und bekommen sicher auch schon ein paar Canapes für den kleinen Hunger nach der aufregenden Trauung. Die Zeit für das Paarshooting stimmt ihr mit eurem Fotografen ab. Erzählt eurem Fotografen eure Wünsche und fragt nach seinen Erfahrungen. Ein erfahrener Fotograf wird euch Aufnahmen in oder auf der Location vorschlagen und ein, zwei tolle Fleckchen um die Ecke kennen. Vermeidet auf jeden Fall, längere Fahrten mit dem Auto. Staus durch Baustellen, Unfälle, Sportveranstaltungen oder auch Demos haben schon so manches Hochzeitspaar für Stunden von seinen Gästen getrennt.
Bietet die Location keinen schönen Aussenbereich, so bietet es sich unter Umständen an, das Paarshooting direkt dort zu machen, wo ihr getraut wurdet. Oder ihr wählt einen Park, ein Schloss oder eine coole Location, die auf dem Weg vom Standesamt oder der Kirche zur Location liegt. So könnt ihr Fahrzeit sparen. Auch hier wird euch ein erfahrener Profi-Fotograf beraten und das passende für euch finden. Achtet darauf, dass ihr eure Gäste nicht zu lange alleine lasst. Sie haben sich extra den Tag für euch Zeit genommen und sind vielleicht sogar von weit her angereist. Meine Empfehlung ist, dass ihr nicht später als 30 Minuten nach den Gästen eintreffen solltet.
Ganz entspannt und mit viel Zeit verläuft eure Hochzeitsfeier, wenn ihr die Trauung bereits an den Tagen zuvor hinter euch gebracht habt und einfach nur noch mit euren Gästen entspannt feiern möchtet. Da bietet es sich an, euer Paarshooting vor der Feier zu planen – schließlich “ darf “ der Bräutigam in diesem Fall seine Braut bereits vorab sehen ;-).
Egal wie ihr euch entscheidet – das wichtigste ist, dass ihr euch wohl fühlt. Das ist mein ultimativer Tipp als langjährige Hochzeitsfotografin – wie wohl ihr euch fühlt, sieht man nämlich später auf den Fotos!
Bilder vom Abendessen
Zu eurer Hochzeitsreportage gehören natürlich auch Bilder von den festlich gedeckten Tischen und den lecker zubereiteten Speisen. Schliesslich haben fleißige Hände mit viel Liebe hier kreative Höchstleistungen erbracht. Die wollen festgehalten werden. Beim Essen selbst fotografiere ich auf Hochzeiten nicht – keiner möchte Bilder von sich mit vollen Backen.
Fotos der Beiträge
Vor, während oder nach dem Essen gibt es aber auch bei euch sicher den einen oder anderen liebevollen Beitrag. Eine besondere Tradition aus dem Land oder der Region, aus der ihr stammt? Der Patenonkel, der euch voller Emotionen ein Lied singt. Oder die Worte der besten Freundin, die schon lange woanders lebt, euch aber noch immer aufs engste verbunden ist. Das sind diese besonderen Momente, die ihren Platz in eurer Hochzeitsreportage verdienen.
Party, … yeah !!
Genau wie das Getting ready einen schönen Start eurer Hochzeitsreportage bietet, sind die Bilder mit einer tollen Partystimmung ein schöner Abschluss.
Das Tageslicht ist weg, Kerzen und bunte Lichter tauchen die Location in eine ganz andere Stimmung. Eure Gäste versammeln sich um die Tanzfläche, halten vielleicht Kerzen in den Händen oder brennen Wunderkerzen ab, der DJ spielt euer Lied und ihr versinkt zu den Takten der Musik ineinander. Emotionale Momente, die nur ein zwei Minuten dauern, in Bildern festgehalten aber für die Erinnerung eingefangen werden.
Die Musik wird lauter, Krawatten werden geöffnet, Sakkos abgelegt, der Rock des Hochzeitskleids hochgeknöpft und die hohen Hacken gegen Chucks getauscht. Alles Punkte eures sicherlich sehr vollen Plans liegen hinter euch, Zeit spielt keine Rolle mehr, jetzt heißt es richtig zu feiern. In dieser Konstellation werdet ihr vermutlich nie wieder alle zusammenkommen. Jeder geht aus sich heraus und genießt den Moment. Herrliche Bilder entstehen und fangen die Gefühle ein.
Resümee
Bei vielen Situationen wie Getting Ready, der eigentlichen Trauung oder für das Abendessen, Beiträge oder die Party müsst ihr gar keine Zeit für Fotos einplanen – die macht euer professionelle Hochzeitsfotograf unauffällig „nebenbei“. Wirklich überlegen müsst ihr euch nur, ob und wie ihr eure Gesellschaft für Gruppenfotos aufteilt. Auch wann und wo ihr euer Paarshooting macht, will gut überlegt sein. Sprecht beides mit eurem Fotografen ab – er wird eure Wünsche aufnehmen und euch passende Vorschläge für tolle Plätze und ein passendes Zeitfenster – für euren Plan und ein tolles Licht – unterbreiten.
Gülten
Gülten Hamidanoglu ist professionelle Hochzeitsfotografin. Sie hat fotografieren im Münsterland in verschiedenen Studios für Werbefotografie gelernt. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in Köln. Gülten ist ein super quirliger und energiegeladener Mensch. Ihre Paare beschreiben sie oft als „Flitzebogen“ oder „Duracell-Kaninchen“. Dabei ist Gülten voll locker. Trotzdem hat sie sehr hohe Ansprüche an sich und ihre Arbeit. Besonders wichtig ist ihr, dass sich ihre Paare vor ihrer Kamera wohlfühlen . Oftmals überträgt sich ihre gute Stimmung von hinter der Kamera wie von selbst auf ihre Umgebung.
Gülten Hamidanoglu im Web und auf Instagram.
Fotos: Gülten Hamidanoglu